Aleph
Volume 11, Numéro 2, Pages 41-54
2024-01-25

Die « Wiedergefundene » Zeit : Transhistorizität Und Anachronie In Florian Illiesʼ1913. Was Ich Unbedingt Noch Erzählen Wollte

Auteurs : Aberkane Ali .

Résumé

Florian Illies‘ Erzählung « 1913. Was ich unbedingt noch erzählen wollte », die 2018 erschienen ist, schildert markante Ereignisse kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs sowie die Desillusionen des intellektuellen Bürgertums im Kontext der europäischen Spätmoderne. Kennzeichnend für jenen Epochenkomplex ist seine anachronistisch-heterotopische Zeitkonstruktion, die sowohl auf einem transmedialen als auch multiperspektivischen Narrativitätsprinzip beruht. Diesbezüglich beruft sich Illies auf Marcel Prousts berühmtes Werk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, das LeserInnen daran appelliert, jene Zeit angesichts ihrer eigenen « wiederzufinden ». Daher lässt sich deren Historizität als intersubjektiver, transmedialer Textmodus begreifen. Hauptziel des vorliegenden Artikels ist es, die kaleidoskopische, mehrdimensionale und rhizomartige Darstellungsweise des Textes an den Tag zu legen. Darin liegen eine Zyklik und Symbolik der wechselnden Jahreszeiten, die den Effekt einer Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen hervorrufen. Daher lässt sich fragen, inwiefern Illies Geschichtsschreibung sich als Impetus einer epochalen, textuellen und medialen Grenzziehung begreifen lässt.

Mots clés

Transhistorizität ; Anachronie ; Florian Illies ; 1913 ; Moderne ; Geschichtsschreibung