Aleph
Volume 8, Numéro 4, Pages 87-99
2021-12-31

Spielräume Und Raumspiele In Elias Canettis Roman Die Blendung (1935)

Auteurs : Ferhah Khelifa .

Résumé

Der in Österreich 1936 erschienene Roman Die Blendung des deutschsprachigen Schriftstellers Elias Canetti thematisiert die tumultuösen Lebenserfahrungen des Büchermenschen Peter Kien, der ‒ nachdem er von seiner Frau Therese Krumbholz von seiner eignen Wohnung vertrieben wurde ‒ dem Wahnsinn verfällt und in den labyrinthischen Räumen der Wiener Stadt perspektivlos umherirrt. Darüber hinaus verkörpert der Hauptprotagonist der Romangeschichte die Entfremdungs- und Subjektkrise des Intellektuellen der Moderne. Der Romantext zeichnet sich vor allem durch die Inszenierung heterotopischer Räume ins Besondere die Bibliothek aus, die ‒ aufgrund ihrer Phantasieräume und ihrer dynamischen Deplacierung ‒ einen ludischen Aspekt der Sinngebung implizieren. Diese Annahme bereitet dabei den Boden für die Analyse von Spiel und Raum in ihrer dialektischen Wechselbeziehung, die den Hauptgegenstand des vorliegenden Aufsatzes herausbildet. Dabei wird der Versuch unternommen, Topografien des Spiels im Roman zu situieren und sie einer raumsemiotischen Analyse zu unterziehen.

Mots clés

Spiel ; Raum ; Canetti ; Poetik ; Die Blendung