IMAGO Interculturalité et Didactique
Volume 8, Numéro 1, Pages 81-92
2005-01-01

Geschlechterasymmetrien Der Wiener Moderne

Auteurs : Fischer Lisa .

Résumé

Die Wahrheit ist eine Frau. Es ist die nackte Wahrheit, die Gustav Klimt den Spiegel vorzuhalten scheint. Die Nuda Veritas wurde von ihrem Schöpfer nur abgebildet jedoch nicht erkannt. Wir lassen sie lebendig werden und mit ihren Augen das Vexierbild der Wiener Moderne in Bewegung setzen und halten. Dem Modell geben wir jene Betrachtung zurück, die der Meister mit dem männlichen Blick zu zerstören versuchte. Etwas von jener Wahrheit reden lassen, die den Bildern eigen ist, die hinter den Projektionen leuchten und brennen, und der Entschlüsselung ihrer Sprache warten. Die Wahrheit tritt in dem Moment aus dem Schatten ihres Mythos, in dem die auf sie projizierten Sehnsüchte und Ängste fassbar werden. Dann steht die Frau der Präsenz bereit. Das historische Gedächtnis ist gefordert, der Erinnerung ein neues Angebot zu machen. In aktuellen Interpretationen reflektieren sich Herrschaftsstrukturen. Im Blick darauf beginnen trübe Spiegel zu leuchten.

Mots clés

Geschlechterasymmetrien, Die Wahrheit, der Wiener Moderne